Marktreport Erstellt am  3. Dezember 2020
Goldpreis vor dem Comeback
Die Euphorie an den Aktienmärkten über einen baldigen Impfstoff gegen Corona und steigende Realzinsen haben den Goldpreis im vergangenen Monat auf Talfahrt geschickt. Für eine baldige Erholung des Edelmetalls sprechen allerdings die jüngste Dollarschwäche und die Jahreszeit.
Der Goldpreis ist wieder ein Opfer des starken Aktienmarktes geworden und hat im November kräftig um fast 6 Prozent verloren. Damit ist das Edelmetall auf das niedrigste Niveau seit Anfang Juli gefallen, außerdem wurde die wichtige Marke von 1.800 Dollar nach unten durchbrochen. Für die anhaltende Schwindsucht gibt es gute Gründe, wie die niedrige Inflation verdeutlicht. Die bei Investoren viel beachteten zehnjährigen US-Zinsen sind fast exakt seit dem jüngsten Goldhoch von Anfang August deutlich von 0,5 auf 0,9 Prozent gestiegen. Da bisher aber die Inflation noch nicht angesprungen ist, zieht gleichzeitig der Realzins, also Zinsen abzüglich Teuerungsrate, an. Steigende Realzinsen sind seit jeher kein gutes Umfeld für Gold. Das gelbe Edelmetall wirft keine Zinserträge ab und wird daher in dieser Situation vergleichsweise unattraktiv.


Doch die Niedrigzinspolitik, die durch die Hilfen für die Corona-Krise weltweit erhalten bleiben dürfte, stützt wiederum den Goldpreis. Als Folge dieser Geldpolitik sind die kurzfristigen Geldmarktzinsen in vielen Ländern, aber auch die Renditen zahlreicher Anleihen, in den negativen Bereich gerutscht. Weltweit weisen derzeit Anleihen mit einem Rekordvolumen von knapp 17,5 Bio. Dollar eine negative Rendite auf. Da Gold keine Zinsen und damit auch keine negativen Zinsen erwirtschaften kann, verliert ein wichtiger Belastungsfaktor, der in den vergangenen Jahren noch gegen Gold gesprochen hat, an Bedeutung. Die Zeit hoher Zinsen ist passé.
Dollarrückgang ist konstruktiv
Die jüngste Schwächephase beim US-Dollar dürfte den Goldpreis langfristig stützen. Der Dollarindex, der die Performance des Greenback gegenüber anderen bedeutenden Währungen wie etwa dem Euro oder dem japanischen Yen misst, fiel auf das niedrigste Niveau seit dem Frühjahr 2018. Damit wird die Feinunze für zahlreiche ausländische Investoren günstiger, weshalb Dollar und Gold sich meist entgegengesetzt bewegen.
Goldschwäche Anfang Dezember
Ohnehin bleiben die wesentlichen Taktgeber bei Gold bestehen: So haben die Corona-Maßnahmen der Regierungen und Notenbanken die weltweite Schuldensause massiv befeuert. Schon jetzt zeichnet sich eine anhaltende Niedrigzinspolitik ab, damit die bereits hohen Schulden vieler Länder nicht noch zu einer deutlich höheren Zinsbelastung führen. In der Folge sinkt der Wert des Geldes und zinslose Anlageklassen wie Gold dürften gefragt bleiben. Zudem bildete der Preis für das Edelmetall in den vergangenen sieben Jahren fast immer in der ersten Dezember-Hälfte ein Tief heraus und zeigte anschließend eine Erholung. Unter dem Strich bedeutet das: Bei 2.000 Dollar war Gold teuer und das Chance-Risiko-Verhältnis schlecht. Jetzt gut 300 Dollar tiefer ist die Stimmung schlecht, das Chance-Risiko-Verhältnis aber deutlich attraktiver.
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