GOLD AUF ECHTHEIT PRÜFEN
Wie Experten die Echtheit Edelmetallen feststellen.
Woran kann ich erkennen, ob Gold echt ist?
Wenn Sie Ihr Gold bei einem zertifizierten Edelmetallhändler kaufen, müssen Sie sich in der Regel keine Sorgen um die Echtheit des Goldes machen. Um die Echtheit zu prüfen, gibt es verschiedene Methoden. Von bewährten „Hausmitteln“ für jedermann bis zu professionellen Methoden für Experten.
Welche Hausmittel gibt es zur Echtheitsprüfung bei Gold?
1. Die visuelle Überprüfung
Die einfachste Echtheitsprüfung ist die visuelle Analyse. Dazu benötigen Sie einen zweiten, identischen Goldbarren oder eine zweite identische Goldmünze. Alternativ können Sie die Edelmetalle auch mit Produktbildern von seriösen Edelmetallhändlern aus dem Internet vergleichen. Wenn Sie dabei Abweichungen – auch bei den Details – feststellen, sollten Sie skeptisch werden.
2. Der Magnettest
Gold wird von Magneten nicht angezogen, sondern abgestoßen. Dadurch ist der Magnettest möglich. Dazu halten Sie einen starken Magneten an den Barren oder die Münze. Bleibt der Magnet haften, besteht der Barren oder die Münze nicht aus reinem Gold. Zuverlässigere Ergebnisse als mit einem einfachen Magneten bieten sogenannte Magnetwaagen. Ein Vorteil des Magnettests: Ihn kann man auch bei Gold in Blisterverpackungen anwenden. Magnettests bei Goldlegierungen wie bei Schmuck sind hingegen wenig aussagekräftig.
3. Die Dichteprüfung mit dem Wasserverdrängungstest
Die Prüfmethode über den Wasserverdrängungstest ist schon sehr alt. Das spezifische Gewicht von reinem Gold (Feinheit: 999,9) liegt bei 19,3 Gramm pro Kubikzentimeter. Die Wassertemperatur muss bei dem Test genau 20 Grad Celsius betragen. Nur dann liegt die Dichte des Wassers bei genau 1 Gramm pro Kubikzentimeter. Zudem muss das Edelmetall an allen Seiten vollkommen glatt sein, da sonst Wasserblasen das Messergebnis beeinträchtigen könnten. Detaillierte Anleitungen, wie man den Wasserverdrängungstest durchführt, gibt es auf vielen Websites von Goldanbietern und Goldexperten.
4. Die Prüfschablone (Münzfische)
Prüfschablonen, auch Münzfische genannt, gibt es für bekannte Anlagemünzen wie American Eagle oder Krügerrand. Dabei können Sie anhand verschiedener Ausstanzungen in der Schablone die genauen Ausmaße einer Münze prüfen. Solche Prüfschablonen sind bereits für 50 Euro oder weniger erhältlich: Nachteil: Sehr gut gefälschte Münzen bestehen diese Echtheitsprüfung.
Wie kann ein Experte die Echtheit von Gold prüfen?
1. Der Säuretest
Hierbei benutzt der Experte für jeden Reinheitsgrad eine spezielle Prüfsäure, die er auf einen Prüfstrich träufelt, der durch Reiben des untersuchten Gegenstands entstanden ist. Verblasst der Prüfstrich, ist es höchstwahrscheinlich eine Fälschung. Der Nachteil dieser Methode: Geprüft wird nur die Oberfläche des Objekts. So können Sie einen Barren, der nur mit einer Goldschicht überzogen ist, nicht vollständig auf seine Echtheit prüfen.
2. Elektrische Leitfähigkeit
Sowohl Edelmetalle als auch Edelmetalllegierungen leiten Strom unterschiedlich stark weiter. Die Leitfähigkeitsanalyse kann deshalb feststellen, ob das Gold eines Barrens oder einer Münze echt ist. Ein Vorteil gegenüber den anderen Verfahren dieser Echtheitsprüfung: Auch Goldbarren, die in einem Blister verkauft werden, können getestet werden, ohne dass die Verpackung entfernt werden muss.
3. Die Röntgenfluoreszenz-Analyse (RFA)
Bei dieser High-Tech-Methode setzen Experten das Gold einer Röntgenstrahlung aus und analysieren die reflektierende Röntgenfluoreszenzstrahlung. Dadurch lässt sich die metallische Zusammensetzung exakt bestimmen. Wie beim Säuretest beschränkt sich diese Methode auf die Oberfläche des Objekts.
4. Die Ultraschallanalyse
Bei der Ultraschallanalyse machen sich Experten den Umstand zunutze, dass unterschiedliche Metalle verschiedene Metalllaufzeiten aufweisen. Dies ist die Zeit, die der Ultraschall benötigt, um das Objekt zu durchdringen. Damit können Experten auch „sehr gute“ Fälschungen erkennen.