Edelmetall Erstellt am  4. Juli 2023
Gold Reserve Act
DER GOLD RESERVE ACT
Warum wurde dieser eingeführt?
WAS IST DER GOLD RESERVE ACT VON 1934?
Nach den globalen wirtschaftlichen Verwerfungen und dem Börsencrash von 1929 verbot US-Präsident Franklin Delano Roosevelt 1 Monat nach seinem Amtsantritt im April 1933 den privaten Besitz aller Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikate, soweit der Wert von 100 USD überschritten wurde. Die Amerikaner mussten unter Androhung von 10 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 USD – das Jahresgehalt lag im Schnitt bei 8.500 USD – ihr Gold abgeben. Die Regierung zahlte pro Unze den offiziellen Ankaufspreis von 20,67 USD. Knapp 1 Jahr später, Anfang 1934, unterschrieb Roosevelt den Gold Reserve Act (Goldreservengesetz). Dieser hob den Goldstandard auf und legte fest, dass der Präsident per Dekret über den Wert des US-Dollars entscheiden durfte. Der Goldpreis wurde mit dem Gold Reserve Act weit über dem Marktpreis bei 35 USD je Unze festgesetzt. Auf diese Weise wurde der Wert der US-Goldbestände drastisch erhöht. Weiterhin wurde es Banken und Finanzinstituten verboten, US-Dollar gegen Gold zu tauschen.
WARUM WURDE DER GOLD RESERVE ACT ERLASSEN?
Die USA waren bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts die wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt. Mit dem Börsencrash von 1929 begann das Vertrauen in die Wirtschaft zu schwinden. Banken vergaben Kredite vorsichtiger, Konsumenten gaben weniger Geld aus – mit der Folge, dass Unternehmen ihre Produktion herunterfuhren und Arbeiter entlassen wurden. Die US-Notenbank erhöhte die Zinsen. Es kam zu immensen Kreditausfällen, sodass viele Banken insolvent wurden. Durch den Zusammenbruch des Bankensystems wurde es für Unternehmen und Konsumenten immer schwieriger, Kredite zu bekommen. Darauf folgte eine wirtschaftliche Abwärtsspirale, die in die wirtschaftliche Depression führte. Durch den Zusammenbruch der Wirtschaft wurden 25 Prozent aller US-Bürger arbeitslos.

Roosevelt wurde aufgefordert, die Arbeitslosigkeit zu senken, die Löhne und die Geldmenge zu erhöhen. Um diese Ziele zu erreichen, lösten sich die USA 1933 vom bis dahin geltenden Goldstandard, um die Geldmenge ausweiten zu können und die Deflation zu beenden. Das Goldreservengesetz, das auch den Export von Gold verbot, beschränkte den Besitz von Gold und stoppte die Möglichkeit, Gold in Papiergeld umzutauschen. Die US-Regierung war der Ansicht, dass die Wirtschaftskrise das Horten von Gold verursacht hatte. Nach ihrer Auffassung hatte dies die Wirtschaft blockiert und zur Depression geführt. Der Gold Reserve Act von 1934 sollte die Geldmenge in den USA stabilisieren.
WELCHE FOLGEN HATTE DER GOLD RESERVE ACT IN DEN USA?
Die US-Regierung konnte durch das Goldreservengesetz die inländische Geldmenge besser kontrollieren. Zudem konnte das Finanzministerium im Ausland Gold kaufen, um den US-Dollar an den Devisenmärkten abzuwerten. Letztlich wurde Gold tatsächlich aufgewertet und der US-Dollar durch die steigende Inflation abgewertet. Dadurch wurden US-Güter für Länder außerhalb der USA günstiger. Und dies wiederum kurbelte den Export und die Wirtschaft in den USA an.
WELCHE AUSWIRKUNGEN HATTE DER GOLD RESERVE ACT WELTWEIT?
Der faktische Ausbruch der USA aus dem Goldstandard-System diente anschließend anderen Ländern als Vorbild. Je schwächer die jeweiligen Landeswährungen wurden, desto mehr erholte sich die globale Konjunktur. Den Amerikanern blieb das Goldverbot noch lange erhalten, obwohl die Wirtschaftskrise längst bewältigt war. Zwar gab es in diesen Jahren viele US-Bürger, die sich weder an die Roosevelt-Order noch an die späteren Verordnungen hielten. Diese Goldbesitzer profitierten von der Dollar-Abwertung durchaus, fanden sich dabei allerdings in der Illegalität wieder. Am Ende währte das große US-Goldverbot 41 Jahre lang. Erst Präsident Gerald Ford hob es im Jahr 1974 wieder auf. Zu dieser Zeit hatte Gold seine Bedeutung im internationalen Geldsystem bereits fast völlig verloren.

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