Edelmetall Erstellt am  4. Juli 2023
Was ist eine Goldlegierung
GOLDLEGIERUNG
Was Sie über Legierungen wissen müssen.
WAS IST EINE LEGIERUNG?
Eine Legierung ist ein durch Zusammenschmelzen entstandenes Gemisch verschiedener Metalle. Eine Goldlegierung enthält neben dem Gold mindestens noch ein weiteres Metall wie Kupfer, Silber, Palladium, Platin, Zink oder Eisen. Klassische Goldlegierungen bestehen aus Gold, Silber und Kupfer. Ein Grund dafür ist, dass diese Metalle natürlich miteinander vorkommen und es bis ins 19. Jahrhundert in Europa verboten war, Gold mit anderen Metallen als Kupfer und Silber zu legieren. Ein bekanntes Beispiel für eine Goldlegierung ist die Anlagemünze Krügerrand, die einen Goldanteil von 91,67 Prozent hat. Der Feingehalt des Goldes wird bei einer Legierung grundsätzlich immer in 1/1.000-Anteilen angegeben. So bedeutet der Stempel „333“ im Schmuckbereich, dass hierbei 333 Anteile Gold von insgesamt 1.000 Anteilen verarbeitet wurden.
WARUM WIRD GOLD LEGIERT?
Reines Gold eignet sich nicht für die Herstellung von Schmuck, da es zu weich ist und es leicht zu Kratzern und Beschädigungen kommen kann. Zur Legierung von Münzgold eignet sich Kupfer, weil es die Münze für den Alltagsgebrauch härter macht und ihr einen wärmeren Farbton gibt. Das heißt: Durch gezielte Mischungen lassen sich bestimmte Eigenschaften von Gold wie Härte, Formbarkeit oder Schmelzpunkt verändern. Gold kann aber auch aus ästhetischen Gründen legiert werden. So ist Gold von Natur aus gelblich. Durch Legierungen lassen sich Farbnuancen erzeugen.
WELCHE GOLDLEGIERUNGEN GIBT ES?
Goldbarren müssen – laut dem London Bullion Market (LBMA), dem Londoner Handelsplatz für Gold und Silber – mindestens 995 von 1.000 Anteilen an Gold haben. Standard aller renommierten Barrenhersteller sind jedoch 999,9 von 1.000 Anteilen. Dies ist bei Anlagemünzen anders. Während einige aus Feingold sind – etwa der Wiener Philharmoniker oder der Maple Leaf in Gold –, gibt es andere, die aus einer Legierung hergestellt sind. Ein Beispiel für eine Legierung ist die Goldmünze American Eagle, die einen Feingoldanteil von 916,6 von 1.000 Anteilen (91,66 Prozent) hat. Die übrigen Legierungsanteile bestehen zu 5,33 Prozent aus Kupfer und zu 3 Prozent aus Silber.
WELCHE EIGENSCHAFTEN HABEN GOLDLEGIERUNGEN?
Besonders bei der Herstellung von Schmuck spielen Goldlegierungen eine wichtige Rolle. Damit das Gold möglichst leicht zu bearbeiten ist, muss das Edelmetall bestimmte Eigenschaften aufweisen. Beispielsweise verringern sich die Schmelztemperatur und die Oberflächenspannung durch die Beimischung von Zink, Zinn oder Cadmium. Dadurch verbrauchen die Hersteller von Goldschmuck beim Einschmelzen weniger Energie und der Schmuck wird besser formbar. Außerdem härtet die Legierung das Gold, das von Natur aus ein sehr weiches Metall ist. Ohne die Beimischung anderer Metalle können beim Goldschmuck schnell unschöne Kratzer entstehen. Der Härtegrad des Goldes wird oft durch die Zugabe von Platin oder Nickel erhöht. Die Beimischung anderer Metalle verringert bei Goldlegierungen jedoch auch die besonderen Eigenschaften und Qualitäten von Gold: Die Farbe verändert sich, die Dichte nimmt ab und das Gold verliert an Wert. Der Wert lässt sich an der Maßeinheit Karat ablesen, die den Feingehalt des Goldes anzeigt. Für Karat als Goldanteil wird häufig die Abkürzung kt verwendet. Die Kennzahl Karat gibt an, wie groß der Gewichtsanteil des reinen Goldes ist. Gold mit 24 Karat hat den höchsten Feingehalt – nämlich 24 von 24 Gewichtsanteilen. In einer Goldlegierung mit 8 Karat sind dementsprechend nur 8 von 24 Gewichtsanteilen reines Gold enthalten.
WIE WERDEN LEGIERUNGEN HERGESTELLT?
Die Komponenten einer Legierung werden geschmolzen, gegossen, gepresst oder gesintert („zusammengebacken“). In geschmolzener Form sind die Metalle leicht mischbar. Ein Beispiel bei Goldlegierungen ist in der Schmuckindustrie das Weißgold. Diese Goldsorte entsteht durch die Beigabe von Silber, Palladium und Zink. So kommt es zur silbrigen Färbung. Je höher der Goldanteil ist, desto gelblicher ist das Weißgold. Das Besondere: Weißgold enthält zu 100 Prozent die silbrige Farbe, also nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in seinen tiefen Schichten.
WOFÜR WERDEN GOLDLEGIERUNGEN VERWENDET?
Nicht nur in der Schmuckbranche spielen Goldlegierungen eine wichtige Rolle, sondern auch im industriellen Bereich. So weisen Gold-Kupfer-Legierungen eine besonders hohe elektrische Leitfähigkeit auf und kommen deshalb in der Elektroindustrie zum Einsatz. Titan-Gold-Legierungen zeichnen sich durch ihre enorme Festigkeit aus und werden in der Medizintechnik verwendet.
WORAN ERKENNE ICH EINE GOLDLEGIERUNG?
Über die Art der Goldlegierung gibt die Punzierung Auskunft. Dies ist eine kleine, eingestempelte Prägung an unauffälliger Stelle. Der Stempel gibt Auskunft über den Edelmetall-Feingehalt. „750er Gold“ bedeutet z. B., dass der Feingoldgehalt eines Schmuckstücks bei 75 Prozent liegt.
WELCHE FARBGOLDLEGIERUNGEN GIBT ES?
Um die verschiedenen Geschmäcker der Kunden zu bedienen, bietet die Schmuckindustrie entsprechende Farblegierungen an. Beispiele sind Rotgold, Grüngold und Gelbgold.
MIT WELCHEN ANDEREN METALLEN WIRD GOLD MEIST FÜR EINE LEGIERUNG VERWENDET?
Bei Rotgold werden Kupfer und Silber beigemengt. Der hohe Kupferanteil sorgt für den rötlichen Schimmer. Bei Grüngold werden Gold und Silber zu gleichen Teilen miteinander verschmolzen und bei Bedarf mit Cadmium angereichert, damit der Grünton stärker zum Tragen kommt. Bei Gelbgold sind neben dem Gold Kupfer und Silber enthalten. Gelbgold kommt mit seiner hellgelben bis gelborangen Farbe dem Farbton von Feingold sehr nahe.
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