Marktkommentar August Erstellt am  31. August 2022
Sechs Regeln, die Gold wert sind
Gold ist eine Krisenversicherung und daher ein sinnvoller Portfoliobaustein – und zwar zu jeder Zeit. Aber: Wer in Gold investieren möchte, sollte nun nicht den erstbesten Goldhändler wählen. Was Anleger beim Goldkauf beachten sollten.
Aktuelle Markteinschätzung von Önder Çiftçi, CEO der Ophirum Group
Frankfurt am Main, 31. August 2022 – Den idealen Kauf- und Verkaufszeitpunkt treffen – dieser Wunsch des perfekten Timings existiert schon so lange wie die Börse selbst. Doch wie eine Vielzahl von Studien zeigt, kaufen und verkaufen Anleger in der Realität in den seltensten Fällen ihre Aktien oder andere Wertpapiere zum perfekten Zeitpunkt – und hinken dem Gesamtmarkt somit meist hinterher.

Was sich am Aktienmarkt schon als überaus herausforderndes Unterfangen darstellt, ist bei Investitionen am Goldmarkt noch schwieriger, wird der Kurs des Edelmetalls doch durch noch mehr unvorhersehbare Faktoren bestimmt als beispielsweise eine Aktie. Ist das für Investoren ein Problem? Nein. Denn für Gold-Anleger gibt es nicht den perfekten Kauf- und Verkaufszeitpunkt. Ob eine Unze Gold nun 1.700 Dollar oder 1.850 Dollar kostet, sollte nicht das ausschlagende Kriterium für einen Anleger sein. Grund: Der Sinn und Zweck eines Gold- Investments ist es nicht, eine möglichste hohe Rendite zu erzielen.
Gold ist eine Krisenversicherung – nicht mehr, aber auch nicht weniger
Vielmehr sollte Gold als ein Investment gesehen werden, das immer dann seine Stärken ausspielt, wenn einzelne Entwicklungen wie etwa eine hohe Inflation, steigende Zinsen oder geopolitische Risiken in einer Krise münden – sich aus Krisenangst also tatsächlich eine Krise entwickelt hat. Und: Da dieser Zeitpunkt nie sicher zu prognostizieren ist, kommen zögernde Gold-Anleger im Ernstfall immer zu spät.

Aber: Goldkauf ist nicht gleich Goldkauf, sprich: Wer in das Edelmetall investiert, sollte einige wichtige Regeln beachten. Diese sechs Tipps könnten daher im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert sein:

  1. Kaufen Sie Qualität. Dies bedeutet: Wählen Sie nur Hersteller, die auch eine Lizenzierung von der London Bullion Market Association (LBMA) vorweisen können. Diese Produzenten sind Umicore, Pamp und Heraeus.
  2. Münzen oder Barren? Münzen sind rund um den Globus anerkannt und zählen in den entsprechenden Ausgabeländern als Zahlungsmittel. Im Vergleich zu Barren sind sie aber mit einem Aufgeld versehen. Mit anderen Worten: Mit Barren erhalten Sie mehr Gold für Ihr Geld, mit Münzen eine international anerkannte und vergleichsweise fungible Währung.
  3. Je schwerer, desto besser. Wählen Sie – vorausgesetzt, Sie müssen Ihr Gold nicht zeitnah liquidieren – stets die höchstmögliche Grammzahl. Grund: Je geringer das Gewicht, desto höher fallen die Prägekosten aus.
  4. Qualität geht vor Preis. Auf Preisvergleichsseiten sind extrem günstige Preise mit größter Vorsicht zu genießen. Denn: Häufig gilt dieser Preis nur für kleine Mengen; wird eine größere Menge nachgefragt, kann der Preis überproportional zulegen.
  5. Filiale als Pluspunkt. Händler mit einem zusätzlichen Filialnetz bieten Ihnen ein großes Stück Extra-Sicherheit und sind daher zu bevorzugen – aber nur, wenn der Händler auch eine sichere Verwahrung anbietet.
  6. Münze ist nicht gleich Münze. Meiden Sie – falls das nicht explizit gewünscht ist – Sammlermünzen. Grund: Diese Münzen werden von Numismatikern angeboten. Der Preis orientiert sich daher an anderen – und für Investoren ungünstigeren – Maßstäben.
Über den Autor
Önder Çiftçi ist Gründer und Geschäftsführer der Ophirum GmbH. Vor der Gründung des bankenunabhängigen Anbieters von Edelmetallen im Jahr 2010 war Herr Çiftçi bei verschiedenen Banken in führender Position tätig.

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