Marktreport Erstellt am  21. November 2019
Anleger glauben an Gold
Die Rekordjagd an den Aktienmärkten hat dem Goldpreis zugesetzt und die Feinunze fiel zwischenzeitlich auf das niedrigste Niveau seit Anfang August. Die politische Unsicherheit bleibt dennoch hoch, weshalb sich zahlreiche Anleger nach wie vor in dem Edelmetall engagieren. Gold-ETFs haben sogar neue Rekordstände erreicht. Das bestätigen die Angebots-/Nachfragezahlen des World Gold Councils (WGC) für das dritte Quartal diesen Jahres.
Die Verhandlungen im Handelsstreit zwischen China und den USA kommen nur langsam voran und auch der Brexit bleibt ein Dauerthema an den Kapitalmärkten. Dennoch können die Aktienmärkte diese politischen Unsicherheiten abschütteln und erreichen neue Rekordstände in den USA und neue Jahreshöchststände im deutschen Leitindex DAX. Interessant: Parallel gab es eine starke Goldnachfrage, die vor allem von Portfolioüberlegungen getrieben war.

So sind die Aktienmärkte nach den kräftigen Anstiegen in den vergangenen Wochen auf einem hohen Bewertungsniveau angekommen. Das Risiko einer Korrektur hat aus diesem Blickwinkel heraus zugenommen. Zudem rentieren Anleihen trotz der jüngsten leichten Zinserholung weltweit auf einem niedrigen Niveau, die 10jährige Bundesanleihe notiert sogar noch immer im negativen Bereich. Hinzu kommt die expansive Geldpolitik der Notenbanken rund um den Globus: Mehr als 60 Prozent von ihnen lockern derzeit die Geldpolitik, entweder durch Zinssenkungen oder durch Anleihekäufe wie es etwa die EZB derzeit wieder umsetzt - das höchste Niveau seit der Finanzkrise. In einem solchen Umfeld wird Gold attraktiver. Da das Edelmetall keine Zinserträge abwirft, sinkt der Zinsnachteil. Im Falle von Negativzinsen erleiden Goldanleger keine negativen Erträge oder Strafzinsen wie Anleiheinvestoren.
Zentralbanken und ETF-Anleger kaufen Gold
Zentralbanken sind noch immer ein bedeutender Akteur am Goldmarkt. Im dritten Quartal ging deren Nachfrage laut WGC zwar um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zurück. Das lag aber auch daran, dass die Käufe der Notenbanken in diesem Zeitraum 2018 signifikant hoch waren. Im abgelaufenen Quartal waren es noch solide 156 Tonnen, was die Jahreskäufe 2019 auf knapp 550 Tonnen gebracht hat. Das ist ein Plus von insgesamt 12 Prozent in diesem Jahr.

Die ETF-Nachfrage für Gold war im Betrachtungszeitraum sogar noch stärker als die Zentralbanknachfrage: Die Bestände legten um rund 260 Tonnen zu. Das in Gold-ETFs gebundene Metall hat damit - in Tonnen gerechnet - einen neuen Rekordstand erreicht. Das vorangegangene Rekordhoch wurde 2012 erreicht. Die jüngste Erholung an den Aktien- und Rentenmärkten in den vergangenen Wochen hat allerdings dazu geführt, dass die Abflüsse von Gold-ETFs seit Oktober moderat um knapp 20 Tonnen zugenommen haben. Einen stärkeren Einbruch von knapp 50 Prozent gab es bei der globalen Nachfrage nach Münzen und Barren und auch die Schmucknachfrage gab im letzten Quartal um rund 35 Prozent nach. Hierfür waren die beiden großen Gold-Importeure China und Indien verantwortlich, weil der Goldpreis im dritten Quartal - in lokaler Währung gerechnet - kräftig auf neue Rekordstände gestiegen ist.
Zahlreiche Rekordnotierungen
Auf der Angebotsseite war auffällig, dass die Recyclingmengen um 8 Prozent in diesem Jahr gestiegen und damit wieder auf das hohe Niveau von 2016 geklettert sind. Dagegen war die Minenproduktion im jüngsten Quartal kaum verändert. Das aktuelle Angebots- und Nachfrageverhältnis stützt die jüngste Erholung beim Goldpreis, der allerdings im Vergleich zum Silberpreis auf einem historisch hohen Niveau liegt. Die Gold-Silber-Ratio notiert aktuell bei mehr als 86. Da nicht nur die indische Rupie und der chinesische Yuan gegenüber dem Dollar an Wert einbüßten, hat der Goldpreis in anderen Währungen wie etwa dem Euro, der türkischen Lira oder dem britischen Pfund ebenfalls neue Rekordnotierungen im dritten Quartal erreicht.
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