Marktreport Erstellt am  2. Oktober 2025
Gold 4.000-Dollar-Marke in greifbarer Nähe
Die Rally hält an
Mit einem Kurs von rund 3.872 Dollar setzt der Goldpreis seinen steilen Aufwärtstrend unbeirrt fort und erreichte zuletzt abermals ein neues Allzeithoch. Damit verbuchte das Edelmetall in diesem Jahr bereits zum 38. Mal einen Rekordstand. Mit einem Zuwachs von rund 43 Prozent seit Jahresbeginn übertrifft Gold viele andere Anlageklassen deutlich: Zum Vergleich: Der DAX und Bitcoin legten im gleichen Zeitraum jeweils in etwa 20 Prozent zu.

Rückenwind erhält der Goldpreis derzeit aus zahlreichen Richtungen. Angetrieben wird der Trend derzeit etwa unter anderem von ETF-Anlegern: So flossen seit Anfang September rund 100 Tonnen Gold in die von Bloomberg erfassten ETFs, wodurch die Bestände seit dem Tief im Sommer 2024 um fast 20 Prozent gestiegen sind. Trotz dieser Zuflüsse liegen die weltweiten ETF-Goldbestände aber noch deutlich unter dem Rekordniveau vom Herbst 2020; da ist also noch Luft nach oben.
Dollar und US-Shutdown stützen Gold
Zudem profitiert Gold aktuell erneut von seinem Ruf als sicherer Hafen – ausgelöst durch den US-Regierungsstillstand. Da sich der Kongress nicht auf neue Finanzierungsmaßnahmen einigen konnte, haben viele US-Behörden nun ihre Arbeit eingestellt. Die republikanische Führung im Repräsentantenhaus legte zwar einen Übergangsbericht vor, um die Finanzierung bis zum 21. November zu verlängern. Die Demokraten im Senat lehnten dies jedoch ohne politische Zugeständnisse ab.

Während Gold seinen Status als sicherer Hafen festigt, verliert der Dollar an Strahlkraft. Anstatt in US-Staatsanleihen fließt Kapital heute – anders als in früheren Phasen – vermehrt in das Edelmetall, das traditionell als Krisenwährung gilt. Zwischenzeitlich überstieg der Anteil von Gold an den weltweiten Währungsreserven mit 25 Prozent sogar den der US-Staatsanleihen. Auf den Dollarnoten mag noch „In God We Trust“ stehen – doch viele Notenbanken weltweit setzen offenbar lieber auf Gold als auf die US-Währung.
Fed-Signale und Währungsschwäche treiben Goldkurs
Ursache dafür ist vor allem das schwindende Vertrauen in die finanzielle Stabilität der USA – bedingt durch die hohe Staatsverschuldung von rund 37 Billionen Dollar, was etwa 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Hinzu kommt, dass aufgrund der wiederholten Angriffe des Präsidenten auf die US-Notenbank die Zweifel an deren Unabhängigkeit zunehmen. Zugleich beflügelt die Schwäche des Dollars das Edelmetall: Da Gold rund um den Globus überwiegend in der US-Währung gehandelt wird, gewinnt das Edelmetall für Investoren aus dem Nicht-Dollar-Raum an Attraktivität – was die Nachfrage steigert und den Goldpreis stützt.

Zusätzlich beflügelt die Aussicht auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank den Goldpreis. Am 17. September hatte die Fed erstmals in diesem Jahr die Leitzinsen gesenkt und signalisierte zwei weitere Schritte bis Jahresende. Das Prognosetool CME FedWatch bewertet die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Oktober derzeit mit rund 90 Prozent, während eine weitere Senkung im Dezember mit etwa 65 Prozent eingepreist wird.

Unterstützend hinzu kommt, dass sich die Korrelation zwischen Gold und den US-Zinsen in den vergangenen zwei Jahren abgeschwächt hat: Gold erreichte seit Beginn dieses Jahres mehrfach neue Zwischenrekorde, obwohl die Renditen für US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit weiterhin über vier Prozent lagen – was traditionell die Attraktivität von Gold schmälert.

Kurzum: die Trends, die in den vergangenen zwölf Monaten die Goldkäufe stützten, sind weiterhin intakt; das 38. Jahreshoch wird daher wohl nicht der letzte Rekord in 2025 gewesen sein.

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