Marktreport Erstellt am  28. Juli 2021
Gold: Nicht allein die US-Notenbank gibt die Richtung vor
Während Gold bei Olympia heiß begehrt ist, fällt die Nachfrage durch Investoren an den Finanzmärkten seit Wochen gering aus. Auch von der US-Notenbanksitzung sollten sich Anleger keine stärkeren Impulse erhoffen. Andere Faktoren gewinnen an Bedeutung.
Neben der Berichtssaison bei den Unternehmen ist der Fokus in dieser Woche auf das Notenbanktreffen der Fed gerichtet. Während auf der einen Seite die Inflation in den USA immer stärker anspringt und Konsumenten den höchsten Kaufkraftverlust seit August 2008 verschmerzen müssen, droht die Ausbreitung der Delta-Variante die konjunkturelle Erholung erneut auszubremsen. Größere Überraschungen sind daher kaum zu erwarten, die Fed wird auf Zeit spielen und weder einen konkreten Zeitplan für die Reduzierung der Anleihekäufe vorstellen noch einen Hinweis für eine erste Zinsanhebung geben.

Angesichts der deutlich rückläufigen nominalen Anleiherenditen hat der Druck auf die Währungshüter, zügig die sehr lockere Geldpolitik zu bremsen, ohnehin abgenommen. Vielmehr zeigen die fallenden Zinsen, dass sich zunehmend mehr Marktteilnehmer für eine Konjunkturabkühlung in den kommenden Monaten positionieren. Auch die Währungshüter bei der EZB werden vorerst die Füße stillhalten. In den kommenden zwei Jahren ist eine Zinserhöhung unwahrscheinlich, Negativzinsen werden zum Dauerzustand. Sparer leiden zudem unter steigenden Gebühren sowie Strafzinsen und könnten daher mittelfristig stärker auf Gold ausweichen.
ETF-Anleger weisen den Weg
Der eigentliche Nachteil, dass Gold keine Zinsen abwirft, greift in einem Umfeld mit negativen Realzinsen nicht mehr. Seit Jahresbeginn sind diese aber kaum noch gesunken und Gold erfährt von der Zinsseite keine weitere Unterstützung. Zunehmend mehr Investoren erwarten sogar mittelfristig eine etwas straffere Geldpolitik und wieder höhere Realzinsen. Dies spiegelt sich in der rückläufigen Nachfrage durch ETF-Investoren wider. Seit Jahresbeginn ist das weltweit verwaltete Vermögen um rund sieben Prozent gesunken. Hält der Trend bis zum Jahresende an, wäre dies der erste Rückgang seit sechs Jahren.

Bisher erwiesen sich die Goldbestände in börsengehandelten Produkten als recht guter Indikator für die Preisentwicklung des Edelmetalls. Vor diesem Hintergrund wäre eine Fortsetzung der Konsolidierung zu erwarten. Robust fällt nur die direkte Nachfrage nach dem Edelmetall aus. So importierte China als weltgrößer Abnehmer im ersten Halbjahr gut 130 Tonnen aus Hongkong. Dies ist der höchste Wert seit der ersten Jahreshälfte 2019.
Auf die Markttechnik achten
Als Zünglein an der Waage könnte sich die Markttechnik erweisen. Gold kämpft derzeit mit dem viel beachteten 200-Tage-Durchschnitt, der etwas oberhalb bei 1820 Dollar verläuft und eine leicht fallende Tendenz aufweist. Vorerst dürfte daher die Seitwärtsrange anhalten, deren Grenzen bei 1670/1755 sowie 1960/2075 Dollar verlaufen.
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