Marktreport Erstellt am  10. Januar 2020
Gold und Palladium legen starken Jahresauftakt hin
Für Edelmetall-Fans hätte der Jahresauftakt nicht besser laufen können. Gold knüpft an das starke Vorjahr an und kletterte in der ersten Handelswoche bis auf knapp 1.611 Dollar je Unze - der höchste Stand seit sieben Jahren. Gegen Euro war das Metall sogar so teuer wie nie zuvor. Und auch Palladium ist weiter auf Rekordkurs.

Auslöser für den Anstieg waren iranische Raketenangriffe auf US Militärstützpunkte im Iran. Die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran sind diese Woche auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. Aus Furcht vor einem Krieg reagierten die Akteure an den Finanzmärkten mit einem geordneten Rückzug - im Gegenzug ist Gold als sicherer Hafen und Krisenwährung gefragt.
Goldman Sachs sieht Gold sogar als beste Absicherung gegen die Krise im Nahen Osten und zieht das Edelmetall auch Öl vor: „… Gold ist eine bessere Absicherung gegen solche geopolitischen Risiken als Öl.“ Jeffrey Currie, Analyst bei der Investmentbank verweist auf die Abwertung des US-Dollars, die häufig mit geopolitischen Konflikten einhergeht und den Goldpreis beflügelt. Das sei bei beiden Golfkriegen und am 11. September 2001 bereits der Fall gewesen.
Gold von mehreren Seiten unterstützt
Abseits solcher Krisenfelder erhält der Goldpreis auch Rückenwind von der US-Konjunktur. Denn das Wachstum schwächelt merklich und dürfte die Notenbanken im Jahr 2020 nicht zu einer Abkehr der expansiven Geldpolitik verleiten. Zum Jahresbeginn fiel der ISM-Index, der das verarbeitende Gewerbe in den USA abbildet, auf den tiefsten Stand seit 2009. Niedrige oder sinkende Zinsen stützen tendenziell den Goldpreis, da das Edelmetall keine Zinserträge erwirtschaftet und der Zinsnachteil bei sinkenden Zinsen geringer wird.
Rekordjagd bei Palladium geht weiter
Der rasante Anstieg des Palladiumpreises bis auf die aktuelle Rekordnotierung bei rund 2.100 Dollar hat dagegen andere Gründe: Das „weiße Gold“ wird besonders für Autokatalysatoren in Motoren mit Benzinverbrauch eingesetzt. Noch sind die Verbrenner gefragt und in vielen asiatischen Ländern steigen die Anforderungen an die Abgasreinigung deutlich – ein steigender Palladiumeinsatz pro Fahrzeug ist die Folge. Auch in Hybrid-Fahrzeugen wird Palladium eingesetzt. Damit werden Dreiviertel der weltweiten Palladiumförderung derzeit in der Automobilbranche eingesetzt.

Zur steigenden Nachfrage kommen bei Palladium immer wieder Angebotsengpässe, die den Preis in die Höhe treiben. Der weltgrößte Förderer Russland sieht sich immer wieder mit US-Sanktionen konfrontiert. Zuletzt oft im Fokus war der zweitgrößte Förderer Südafrika. Neben Streiks der Minenarbeiter erschwert das labile Stromnetz eine zuverlässige Förderung. Weitere Produzentenländer sind die USA, Kanada und Simbabwe.
Rekorde auch in Euro
In Euro umgerechnet erreichten sowohl Palladium als auch Gold ein Rekordhoch. Beim Goldpreis ist der Grund vor allem in der Euro-Schwäche zu suchen, bei Palladium ist es in erster Linie der steile Anstieg seit Anfang 2016. Seitdem hat sich dieses Edelmetall im Wert vervierfacht. Anleger im Euro-Raum lassen sich von dem hohen Preisniveau offenbar nicht abschrecken: Auch die Nachfrage nach Goldbarren in Deutschland ist ungebrochen.
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