Marktreport Erstellt am  12. September 2019
Palladium macht Anleger glücklich
Die Edelmetalle sind so stark wie lange nicht mehr gestiegen. Bis auf Platin erreichten Gold, Silber und Palladium vor kurzem Mehrjahres- oder gar Rekordhochs und erzielten mit Gewinnen von mehr als 20 Prozent in diesem Jahr ein dickes Plus. Besonders bei Palladium ist die Angebots- und Nachfragesituation attraktiv.
Der Palladium-Kurs hat sich nach den jüngsten Sommerturbulenzen wieder erholen können und liegt knapp unterhalb des Rekordstands von etwa 1622 Dollar. Unterstützung findet das Edelmetall einerseits durch das knappe Angebot und andererseits durch die steigende Nachfrage. Seit dem Dieselskandal im Jahr 2015 sind die Fahrzeuge mit Benzinmotoren besonders stark gefragt und in diesen Fahrzeugen wird Palladium in den Katalysatoren verbaut. Bei Dieselmotoren kommt dagegen Platin zum Einsatz.

Die strengeren Abgasnormen für Fahrzeuge, vor allem in China, der EU und den USA sorgen zusätzlich für eine steigende Palladiumnachfrage. Auch wenn die Automobilverkäufe in diesen Ländern zuletzt stagnierten oder sogar leicht rückläufig waren, sorgen die höheren Abgasnormen für eine zunehmende Palladiumnachfrage. Dadurch ist der Aufschlag zu Platin immer noch auf einem hohen Niveau von knapp 550 Dollar, gestützt durch eine imposante Nachfrageentwicklung: 2017 betrug die Nachfrage aus der Automobilindustrie 8,5 Millionen Tonnen, im Jahr 2010 lag sie noch bei 5,8 Millionen.
Seltenes Palladium
Kaum zu glauben, aber der hohe Palladiumpreis sorgt in Ländern wie den USA, Großbritannien oder Irland inzwischen für häufige Katalysatorendiebstähle, die lukrativ verkauft werden können. Die Situation wird zusätzlich durch das Angebotsdefizit verschärft, denn Palladium ist vergleichsweise selten. Ein Minenvergleich mit dem ebenfalls seltenen Gold belegt die angespannte Situation. Gold wird in dutzenden von Minen weltweit abgebaut, Palladium dagegen in deutlich weniger und teils sehr kleinen Minen wie sie zuletzt in Südafrika eröffnet wurden. In den vergangenen zehn Jahren ist der Palladiummarkt daher meist in einem Angebotsdefizit gewesen.

Technisch besteht die Möglichkeit, die Dieselmotoren mit dem preiswerteren Platin auszustatten und die Nachfragesituation etwas zu entspannen. Allerdings dauert diese Umrüstung etwa 18 bis 24 Monate. Schließlich müssen die Produktionsprozesse angepasst werden, was mit hohen Kosten verbunden ist. Dieser Aufwand dürfte sich erst lohnen, wenn Palladium wieder bei einer Differenz zu Platin von mindestens 600 Dollar notiert. ETF-Investoren haben die hohen Preise genutzt und bereits begonnen, ihre Palladiumbestände abzubauen. Sie gingen im ersten Halbjahr um 3,8 Tonnen zurück, wobei dennoch auch für 2020 insgesamt ein Angebotsdefizit erwartet wird. Hohe Palladiumpreise motivieren allerdings dazu, Palladiumbestände weiter abzubauen, und so das Angebotsdefizit wenigstens etwas zu verringern.
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