Marktreport Erstellt am  19. Dezember 2019
Palladium – Up, Up and Away
Edelmetalle gehören zu den Gewinnern des Jahres: Während sich Gold anschickt, in 2019 die stärkste Performance seit neun Jahren zu erzielen, steht Palladium mit einem Kursgewinn von 60 Prozent unangefochten an der Spitze.
Seit Anfang Dezember erzielte der Palladiumpreis fast täglich neue Rekordstände. In dieser Woche konnte das Edelmetall sogar die Marke von 2.000 Dollar je Feinunze knacken und kletterte damit auf ein Niveau, das Gold nie erreicht hatte. Ende 2011 schaffte Gold seinen Rekordpreis, der nur leicht über 1.920 Dollar lag. Anschließend begann ein langfristiger Abwärtstrend, der nun aber zu drehen beginnt. Der langjährige Widerstand bei 1.350 Dollar konnte das Metall im Sommer locker überspringen.
Haupttreiber Angebotsdefizit
Haupttreiber der Preisexplosion bei Palladium ist das große Angebotsdefizit. Hier hatte Südafrika als einer der größten Platin- und Palladiumproduzenten weltweit für Negativschlagzeilen gesorgt und die Sorge vor einer weiteren Angebotsverknappung geschürt. Landesweite Stromausfälle hatten eine sinkende Minentätigkeit zur Folge. Die fiel bereits den dritten Monat in Folge. Für alle Platinmetalle bedeutete dies zuletzt ein Rückgang von knapp fünf Prozent im Jahresvergleich. Hinzu kommt, dass die Platinminen Südafrikas, in denen Palladium als Nebenprodukt abgebaut wird, alt sind und bereits sehr tief liegen, was den Palladiumabbau erschwert.
Automobilabsatz in Europa stabilisiert sich
Die Palladiumnachfrage bleibt hoch: Das Metall findet in Katalysatoren für Benzinmotoren Verwendung. Diese gelten als die umweltschonendere Alternative zu Diesel-Fahrzeugen. Rund 80 Prozent der weltweiten Palladiumnachfrage wird daher von den Automobilherstellern absorbiert. Zudem dürfte die jüngste Beruhigung im Handelsstreit zwischen den USA und China den Welthandel beleben, insbesondere die Automobilindustrie. Dieser Trend hat bereits begonnen wie die jüngsten Pkw-Absätze aus Europa zeigen. Die Neuzulassungen sind laut dem Verband der europäischen Automobilproduzenten (ACEA) im November um fast fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Es war bereits der dritte Monat in Folge mit einem Plus, so dass die Absatzschwäche zu Jahresbeginn fast komplett aufgeholt wurde.
Umweltrichtlinien steigern Palladiumnachfrage
Dagegen droht in China ein weiteres Jahr mit einem Automobilabsatzrückgang, was die Palladiumkäufe tendenziell belastet. Im nächsten Jahr wird im Reich der Mitte jedoch die strengere Abgasnorm 6 eingeführt, was zu einem Nachfrageüberhang führen dürfte. Analysten erwarten, dass der Einsatz von Platinmetallen durch die neuen Regularien um bis zu 38% steigen könnte. Die Palladiumnachfrage sollte daher hoch bleiben und den Markt in einem Defizit halten. Für dieses Jahr rechnen Marktteilnehmer mit einem Angebotsdefizit von rund 650.000 Unzen. Damit setzt sich der Trend eines Angebotsdefizits fort, der für Palladium seit 2012 besteht. Investoren waren dennoch zuletzt weniger an Palladium interessiert, was das positive Gesamtbild aber nicht trüben dürfte.
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