Marktreport Erstellt am  26. September 2019
Platin setzt zur Aufholjagd an
Während Gold als traditionelles Krisenmetall von der zunehmenden Unsicherheit über die weltweite Konjunkturentwicklung profitiert, sprechen bei Platin ganz andere Gründe für weiter steigende Kurse: Etwa die Entwicklung von Fahrzeugantrieben mit Brennstoffzellen. Die Nutzung dieser Technologie steht erst am Anfang, hat aber Potenzial.
Platin zeigte in den vergangenen Jahren oft die schwächste Kursentwicklung unter den Edelmetallen. Die Dieselkrise hat dem Rohstoff zugesetzt. Das Metall wird in Katalysatoren für Dieselfahrzeuge eingesetzt. Diese Fahrzeuge verkaufen sich seit der Krise jedoch schlechter. In einem allgemein freundlicheren Marktumfeld ist aktuell aber auch die Entwicklung des Platinpreises wieder vielversprechend: Edelmetalle sind insgesamt gefragt - Gold, Silber und Platin verbuchten Kursgewinne von rund 20 Prozent im laufenden Jahr. Zwischenzeitlich erreichte Platin sogar ein 18-Monats-Hoch.
Edelmetalle für Anleger wieder interessant
Die Sorge der Anleger vor einer Rezession hat sie nicht nur in sichere Häfen wie Anleihen geführt, sondern auch in Edelmetalle. Die jüngsten Frühindikatoren geben ihnen recht: Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist so mies wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Der ifo-Index für die Erwartungen der Exportindustrie sackte im September deutlich um 2,9 auf minus 5,2 Punkte ab. Im August gab es noch eine moderate Erholung. Die Krisen um den Brexit sowie den sino-amerikanischen Handelsstreit wirken sich immer noch negativ aus. Positive Signale von anderen Wirtschaftsdaten sind derzeit kaum auszumachen.
Wasserbrennstoffzellen zunehmend eingesetzt
Zwar wird von Klima-Aktivisten eine schnellere Einführung von E-Autos gefordert, doch es gibt auch alternative, umweltschonende Antriebsmöglichkeiten, wie der jüngste Bericht des World Platinum Investment Council (WPIC) zeigt. Demzufolge nimmt der Anteil von Fahrzeugen mit Wasserstoffbrennzellen zu – wenn auch von einem niedrigen Niveau aus. Der Einsatz von Platin beim Bau einer Wasserstoffbrennzelle hat Vorteile: Mittels einer chemischen Reaktion wird in der Zelle, die Platin enthält, Elektrizität erzeugt, die als Nebenprodukte nur Wasser und Wärme abgibt. Diese Brennstoffzellen bieten eine so große Menge an Elektrizität, wie sie von Bussen oder anderen großen Verkehrsmitteln benötigt werden. Elektrobatterien können derzeit mit dieser Leistung nicht mithalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass Brennstoffzellen im Gegensatz zu Batterien keine längeren Ladestopps benötigen, um das Fahrzeug aufzuladen.

Großer Angebotsüberschuss – aber wie lange noch?

Diese Pluspunkte überzeugen: So nimmt nach den Daten der International Energy Agency die Anzahl von Bussen, die Wasserstoffbrennzellen einsetzen, weiter zu, vor allem in China. Dort sollen bis Ende 2020 mehr als 1.000 Fahrzeuge damit bestückt werden. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten solcher Brennstoffzellen sollten die Nachfrage nach Platin langfristig unterstützen. Außerdem stellt das World Platinum Investment Council fest, dass auch an Zügen und Fähren der Einsatz von Wasserstoffbrennzellen auf Platinbasis getestet wird - auch hierzulande. In Großbritannien, wo nur rund ein Drittel des Schienennetzes elektrifiziert ist und die Regierung verpflichtet ist, Dieselzüge bis 2040 aus dem Verkehr zu ziehen, sind die ersten Brennstoffzellenzüge für 2022 geplant. Damit soll die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter gesenkt werden. Allerdings wird sich das Angebots- und Nachfrageverhältnis nur allmählich ändern: Der World Platinum Investment Council erwartet für dieses Jahr einen Angebotsüberschuss in Höhe von 375.000 Unzen.
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