Marktreport Erstellt am  21. November 2024
Silber - Weshalb sich jetzt ein Blick lohnt
Mit fast 35 Dollar je Feinunze war Silber so teuer wie zuletzt vor 12 Jahren
Und daher kam – nach einem Anstieg um rund 47 Prozent in den ersten zehn Monaten dieses Jahres – die anschließende Konsolidierung auch nur für die wenigsten Marktteilnehmer überraschend. Zusätzlicher Abwärtsdruck kam von der Währungsseite, nachdem der Dollar im Zuge des Wahlsiegs von Donald Trump deutlich aufgewertet hatte. Da Silber rund um den Globus fast ausschließlich in der US-Währung gehandelt wird, verliert es bei einem aufwertenden Greenback für Käufer aus dem Nicht-Dollar-Raum an Attraktivität.

Dennoch bleibt die Lage bei Silber insgesamt positiv. Dank der spezifischen physikalischen Eigenschaften ist das Edelmetall vor allem in der Elektronik- und der Chipindustrie begehrt. Und aufgrund seiner hohen elektrischen Leitfähigkeit spielt Silber auch in der Automobilindustrie – allen voran bei E-Fahrzeugen – eine wichtige Rolle. Schließlich wird bei PKWs mit Elektro- oder Hybridantrieb im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern mehr als die doppelte Silber-Menge benötigt.
Nachfrage auf zweithöchstem Stand seit Beginn der Aufzeichnungen
Auch der zunehmende Ausbau der chinesischen Solarkapazitäten spricht für eine steigende Nachfrage, ist Silber doch gerade bei Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad ein wichtiges Element. Welch bedeutende Stellung die chinesische Solarindustrie für Silber einnimmt, verdeutlichen auch folgende Zahlen: Für das laufende Jahr gehen Experten in der Volksrepublik von einem Plus der Solarkapazitäten zwischen 240 und 260 Gigawatt aus. Zum Vergleich: Hierzulande beläuft sich die gesamte installierte Photovoltaikleistung auf nicht einmal 100 Gigawatt. Und: Weltweit ist die Silber-Nachfrage des Solarsektors laut dem Silver Institute zwischen 2019 und 2023 um 158 Prozent gestiegen, während für das laufende Jahr ein Plus von etwa 20 Prozent erwartet wird.

Mut machen auch die aktualisierten Prognosen des Silver Institutes in Zusammenarbeit mit dem auf Edelmetalle spezialisierten Researchunternehmen Metals Focus – zumindest für die diejenigen Anleger, die auf einen steigenden Silberpreise hoffen. Schließlich deuten die Zahlen auf einen erneuten Engpass auf dem Silbermarkt hin. Konkret bedeutet das: Die Nachfrage könnte um ein Prozent auf 1,21 Milliarden Feinunzen steigen und damit den zweithöchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen erreichen. Allein für den industriellen Bedarf wird ein Anstieg um sieben Prozent auf ein Rekordniveau von mehr als 700 Millionen Unzen erwartet, der vor allem von elektrischen und elektronischen Anwendungen getragen wird. Insbesondere die schnelle Einführung von KI-Technologien zieht eine wachsende Nachfrage an technologischen Upgrades nach sich, die den Silberverbrauch zusätzlich beflügeln dürfte.
Knappheit bleibt auf absehbare Zeit bestehen
Zwar werden die physischen Investitionen in diesem Jahr voraussichtlich um 15 Prozent sinken. Dafür sind mit Silber unterlegte ETFs aber auf dem besten Weg, die ersten jährlichen Zuflüsse seit drei Jahren zu verzeichnen. Ende Oktober erreichten die weltweiten Lagerbestände bereits den höchsten Stand seit Juli 2022 und stiegen um 78 Millionen Unzen oder acht Prozent gegenüber dem Jahresende 2023.

Der stetig zunehmenden Nachfrage steht eine nur verhaltene Steigerung des Silberangebots gegenüber, das in diesem Jahr um zwei Prozent auf 1,03 Milliarden Feinunzen zulegen soll. Damit weist der Markt in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge ein Angebotsdefizit auf, das mit 182 Millionen Unzen im historischen Vergleich einmal mehr signifikant ausfallen dürfte. Und: Ein Ende diese Unterversorgung erscheint nach Einschätzung der Experten von Metals Focus derzeit recht unwahrscheinlich.

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